Warum auch Gut-/Böse-Geschichten wichtig sind

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Kinder haben, vor allem im Alter zwischen 3 bis 5 Jahren, ein ausgeprägtes Schwarz-Weiß-Denken. Sie können sofort erkennen, was gut und was böse ist. Diese klare Unterteilung ist für sie wichtig, da sie für klare Verhältnisse steht und ihnen zur Orientierung dient.

Über die gesamte Dauer einer Geschichte hinweg erhoffen sich die Kinder, dass am Ende das Gute siegt. Das ist die direkte Übersetzung ihres Sehnens nach Gerechtigkeit. Die Erfüllung dessen ist auch für ältere Kinder, die bereits mehr Graustufen in ihr Denken einfließen lassen, von beruhigender Bedeutung. Das bekannteste, nie aus der Mode gekommene Beispiel, ist das Märchen: Die Guten siegen, die Bösen scheitern.

In Weihnachtsgeschichten lassen sie sich zusätzlich voll und ganz auf die Magie rund um die Weihnachtszeit ein. Sie vertrauen auf eine magische Obrigkeit in Form von Engeln, Nikolaus oder dem Christkind. Auf einen Beschützer, der alles sieht und für Gerechtigkeit sorgt. Da Kinder sich mit den „guten“ Darstellern und den Helden einer Geschichte identifizieren, bekommen sie hier die befriedigende Gewissheit, dass es sich lohnt, „gut“ zu sein. Es gibt jemanden, der dies wertschätzt.

In der Realität – innerhalb der Familie, im Kindergarten oder in der Schule – bekommen die Krawallmacher den Löwenanteil an Aufmerksamkeit. Die braven, angepassten Kinder, werden oft übersehen. Man nimmt zwar wahr, dass bei denen alles gut läuft, vergisst aber, es zu loben.

Warum sollte man also brav* sein?

Die Antwort finden die Kinder in Geschichten über gut und böse, über brav und schlimm.

In meinen Weihnachtsgeschichten identifizieren sich die Kinder zum einen mit Cilli, der Heldin, die sich für das Gute einsetzt und kleine Unpässlichkeiten verzeiht. Zum anderen aber auch mit den braven Kindern, die auf Gerechtigkeit vertrauen können und darauf, dass es sich lohnt, lieb zu sein.

*Brav sein heißt übrigens nicht, keine eigene Meinung zu haben, sich nicht entfalten zu dürfen und sich allem zu beugen. Brav sein heißt zum Beispiel, die Regeln einer Gesellschaft einzuhalten. Damit hört die eigene Freiheit da auf, wo die des anderen beginnt.

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