Pia, Pit und DU im Wald

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Es ist heiß. Unglaublich heißt. Pia, Pit und du – ja, richtig, DU – ihr drei geht oder schleppt euch vielmehr die Straße entlang. Erschöpft von der Hitze. Da fährt der Bus in Richtung Waldesruh vorbei und stoppt ein paar Meter entfernt an der Haltestelle. „Hey“, ruft Pit. „Ich weiß, wo es kühl ist!“ 

Was für eine großartige Idee! Drei Busstationen und einen kurzen Fußweg weiter habt ihr Waldboden unter euren Füßen und Schatten soweit das Auge reicht. Riechst du die Waldluft? Die Mischung aus Nadelbäumen, Harz, Erde und auch Pilzen zieht in deine Nase. Spürst du, wie erholsam es hier im Wald ist? Pia sitzt auf einem Baumstumpf und zählt dessen Ringe. „Der Baum war 23 Jahre alt.“ Pit schaut sich ebenfalls um. Dann hebt er einen langen Ast auf, lehnt ihn an den Stamm eines großen Baumes und fixiert ihn in einer Astgabel. Er scheint einen Plan zu haben. Pia und du, ihr schaut ihm einfach mal zu, wie er viele weitere Äste links und rechts an den schräggestellten Ast lehnt. Weißt du, was Pit vor hat? „Du baust ein Gerüst!“, rufst du. Magst du ihm helfen? Ast für Ast entsteht ein geräumiges Schrägdach. Jetzt erhebt sich auch Pia von ihrem Sitzplatz. Sie bringt kleinere Zweige, Laub und auch Moos und bedeckt die Höhle. „Vergiss nicht einen Spalt als Eingang freizulassen!“, erinnert Pit. „Stimmt,“ sagt Pia. So ein eifriges Miteinander lässt die Höhle im Nu fertig werden und ihr könnt hineinkriechen. Vielleicht piekst es mal ein bisschen auf der Haut und vielleicht juckt es mal am Rücken. Aber es ist sooooo cool!

Gleich am nächsten Morgen trefft ihr drei euch wieder an der Bushaltestelle und ab gehts nach Waldesruh. „Oh nein, was ist da passiert?“ Auf einer Seite ist euer Unterschlupf total zerstört. „Hab ich mir doch gedacht, dass du zu viel Laub drauf gepackt hast, Pia!“, schimpft Pit. „Was? Laub hat ja fast kein Gewicht! Deine Äste hatten einfach zu wenig Halt.“, schießt Pia zurück. „Kommt, das bauen wir doch schnell wieder auf!“, versuchst du die beiden Streitenden zu beruhigen. „Dann soll Pit aber mal ein ordentliches Gerüst bauen“, beschwert sich Pia weiter und geht näher ran. Doch plötzlich erstarrt sie. Steif wie ein Stock steht sie vor dem Astgerüst und blickt direkt in zwei rehbraune Augen. Und aus dem Unterschlupf ertönt ein helles Blöken.

„Komm sofort zurück, Pia“, rufst du. „da liegt ein Rehkitz in unser Höhle!“ Pia traut sich nicht mal mehr zu atmen und geht so ruhig wie möglich ein paar Schritte rückwärts. Die Rehmutter lässt sie dabei nicht aus den Augen. Und umgekehrt. Ihr alle drei geht leise, aber mit großen, zügigen Schritten aus dem Wald hinaus. „Habt ihr das Kitz gesehen? Das war ganz frisch geboren! So süß!“ Pia ist völlig hingerissen und wendet sich an Pit: „Tut mir leid, dass ich dein Baugerüst schlecht gemacht hab.“ Pit schaut sie an. „Dein Laub war auch gut, so wie es war.“, entschuldigt sich Pit umgekehrt.

„Ich habe noch nie ein Reh so nah gesehen!“, fällt dir dann auf während du Cookies aus deiner Tasche packst und an deine Freunde verteilst. Immer noch völlig fasziniert von diesem Erlebnis setzt ihr drei euch am Waldrand ins Moos und knuspert Kekse. „Und jetzt?“, fragt Pit, während er mit Tannenzapfen spielt. Du blickst nach rechts und entdeckst hellgelbe Punkte im Moos. „Sind das etwa Eierschwammerl?“

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